Bürgermeister Jens Keucher mit unverständlicher Aussage

Am 5. August 2024 erschien in der Südwestpresse ein Interview mit dem Sulzer Bürgermeister, Jens Keucher. Neugierig macht der Titel: "Da kann ich mich richtig aufregen". Mitten im Interview erfährt dann der Leser, was den Bürgermeister aufbringt. Laut Herrn Keucher sind bei der Bürgerversammlung am 8. Juli 2024 Falschbehauptungen verbreitet worden. 

 

Einige Passagen weiter spricht Herr Keucher dann über den anstehenden Bürgerentscheid. Zitat:

"...im Klaren darüber sein, dass die AFD für sich reklamiert, diesen Bürgerentscheid ins Leben gerufen zu haben. Also mit wem man da Seite an Seite gegen die Windkraft antritt."

 

Der Bürgerentscheid wurde ohne Beteiligung irgend einer Partei von Sulzer Bürgern initiiert. Herr Keucher weiß dies, da die Vertrauensleute des Bürgerentscheides bereits mehrfach mit der Stadtverwaltung in Kontakt waren. Weshalb Herr Keucher diese Formulierung wählt - darüber möchte sich jeder selbst seine Gedanken machen - und auch vom wem Falschbehauptungen ausgehen.  


Wir haben uns in einem Leserbrief gegen diese Diffamierung gewandt:

Zu Ihrem Interview mit Jens Keucher am 5. August 2024:

 

In diesem Interview elaboriert Keucher die AfD würde den Anstoß zum Bürgerbegehren für sich reklamieren und suggeriert aufgrund dieser falschen Aussage eine Nähe aller Windkraftgegner zu dieser Partei. Eine solche Politisierung eines so grundlegenden Anliegens der Menschen vor Ort ist eines demokratisch gewählten Bürgermeisters nicht würdig. Das Bürgerbegehren ist ohne jegliche politische Einflussnahme zustande gekommen.

 

In Wirklichkeit werden die Menschen von völlig legitimen und substanziellen Einwänden bewegt: die unstrittige Tötung unzähliger Tiere und Gefährdung geschützter Arten; die irreparable Zerstörung des Waldes - unseres größten CO2-Speichers durch Rodung, Verdichtung und Betonierung riesiger Flächen; Gefährdung der Böden und des Grundwassers durch die nachweisliche Kontaminierung mit Mikroplastik; die drohenden Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier durch Schall, Infraschall und Schattenwurf; ein Energiekonzept, das unsere Versorgungssicherheit gefährdet und die Energiekosten ins Astronomische treibt.

 

All diese Bedenken werden von Keucher einfach abgetan. Dabei hätte es für ihn genug Gelegenheiten gegeben hier fundiert Stellung zu beziehen, z. B. bei der fast 4-stündigen Einwohnerversammlung, bei der von ihm so gut wie nichts kam. Immerhin werden die optischen Auswirkungen von Keucher anerkannt, und natürlich ist das Landschaftsbild nicht für jeden wichtig, nur wollen viele Menschen eben nicht in einer industriell ruinierten Landschaft zwischen Autobahn und Windanlagen leben. Auch dieses Anliegen ist legitim. 

 

Sigrid Wahler, Mühlheim


Insgesamt drei Leserbriefe richteten sich gegen die aussage von Herrn Keucher

Rainer Beck, Bergfelden

Patrik Helbig, Glatt

Sigrid Wahler, Mühlheim