Rückschau auf unsere Informationsveranstaltung am 19.02.2024, in der Stadthalle in Sulz am Neckar

Am Mittwochabend fand in der Stadthalle in Sulz a. N. die letzte der insgesamt 6 Info-Veranstaltungen der

Bürgerinitiative „Gegenwind-Kraftgruppe“ vor dem Bürgerentscheid statt.

Wir freuen uns sehr über den rundum gelungen Abend und bedanken uns bei unseren drei herausragenden Referenten und bei den knapp 600 Gästen, die der über zweistündigen Veranstaltung mit großem Interesse gefolgt sind.

 

Der Überblick über die extreme Anzahl und Größe der für die Gesamtstadt Sulz anvisierten Windanlagen zu

Beginn war für viele Besucher erschütternd und führte direkt vor Augen, warum wir uns mit so viel Engagement für den Schutz unserer Wälder einsetzen. Dabei wären die etwa 30 Anlagen nur der Anfang, wie Armin Neu, Vorstandsmitglied der BI, betonte, denn „ist der Fuß erst einmal in der Tür, geht diese nicht mehr zu.“

 

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, unser geschätzter Hauptredner des Abends, ist als früher Pionier für Erneuerbare

Energien ein weit über die Fachkreise hinaus bekannter Experte. Gleich zu Beginn seines Vortrags traf er die

klare Aussage: Windanlagen gehören nicht in den Wald. Er jedenfalls hätte einen solchen Vorschlag und die

damit einhergehende Naturzerstörung niemals akzeptiert. Dazu kommt noch die extreme Windarmut unserer Gegend, in der keine einzige Anlage ohne Subventionen laufen würde – riesige Summen, die von uns Bürgern bezahlt werden müssen. Anhand von Fakten und Zahlen zeigte Vahrenholt weiter auf, wie uns unser Strompreis durch ein Übermaß an volatiler Energie bereits jetzt in katastrophale Unwirtschaftlichkeit stürzt – und jede neue Windanlage verschlimmert es noch. Besonders für den deutschen Mittelstand wird dies immer mehr zur Überlebensfrage. Die Unsinnigkeit des ganzen Konzepts erschließt sich eigentlich unmittelbar, die naturwissenschaftliche Tatsachen sind nicht zu leugnen, doch die Bevölkerung ist nach Vahrenholts Beobachtung hier viel weiter als die Politik, die sich den Tatsachen oft völlig verschließt. In einem leidenschaftlichen Appell setzte sich Vahrenholt für ein Umdenken in der deutschen Energiepolitik und eine Ausrichtung an Fakten, neuester Forschung und realistischen Möglichkeiten ein.

 

Theo Feger beschäftigt sich seit 10 Jahren intensiv mit allen Aspekten der Windindustrie. Hier bei uns ist sie für ihn sowohl wirtschaftlich wie auch technisch schlicht unsinnig. Er kennt auch die Schwierigkeiten, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen und kritisiert dies mit deutlichen Worten: „Einige wenige bestimmen, wie alle anderen zu leben haben.“ - Unser eigener Bürgerentscheid, der nur gegen den heftigen Widerstand der Stadtverwaltung Sulz erzwungen werden konnte, ist dafür nur ein weiteres Beispiel. Die Folgen der Windindustrie für Natur und Landschaft, aber auch für die Anwohner sind oft dramatisch. Nach Fegers Erfahrung sind es fast immer die Kinder, die als erste leiden. Oft können sie nachts nicht mehr schlafen, er kennt sogar mehrere Fälle, wo Kinder durch das unterschwellige Brummen der Anlagen Angst bekommen und wieder zu den Eltern ins Bett kriechen. Gesundheitliche Folgen für Groß und Klein sind absehbar.

 

Dipl.-Ing. Martin Fuss identifizierte diesen „stehenden Lärm„ als das größte Problem für ihn und seine

Mitbürger aus Baiereck bei Uhingen im Kreis Göppingen. Nachdem dort im Dezember zwei Anlagen in Betrieb gegangen sind, war das ganze Dorf quasi von Anfang an von schweren Schlafstörungen betroffen. Die Ursachen dafür konnten noch immer nicht behoben werden. Besonders eindrücklich war auch Fuss’ Gegenüberstellung zweier Fotos: zum einen die stark verharmlosende Visualisierung der Anlagen durch den Projektierer im Vorfeld - zum anderen ein Foto von der bitteren Realität, die alle Befürchtungen noch weit übertrifft.

Dies sei nur ein Hinweis auf die unsachlichen, oft aggressiven Vorwürfe gegen die von uns erstellten Sulzer Visualisierungen.

 

Abgeholzt ist ein Wald schnell. Angesichts der Jahrzehnte und Jahrhunderte jedoch, die er zum Wachsen und Gedeihen braucht, ist die Verantwortung aller Bürger bei dieser Abstimmung von kaum absehbarer Tragweite für unsere Landschaft, für uns, für unsere Kinder und alle folgenden Generationen. Patrik Helbig, einer der drei Vertrauensleute unseres Bürgerbegehrens, wies daher am Ende des Abends nochmals ausdrücklich darauf hin, dass es auch für Unentschlossene absolut Sinn macht, am kommenden Sonntag mit „JA“ zu stimmen, da ein entsprechendes Ergebnis die Stadtverwaltung nur für 3 Jahre bindet. Danach kann die Situation immer noch neu beurteilt werden.

Teil 1 - vor der Pause:


Prof. Dr. Simone Walker-Hertkorn
Sprecherin Pro-Natur-Starzach
Armin Neu sowie Klaus Vosseler
Bürgerinitiative Gegenwind-Kraftgruppe

Theo Feger

Windvernunft Wolf-Kinzig

Dipl.-Ing. Martin Fuss

Baiereck

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Teil 2 - nach der Pause:


Prof. Dr. Fritz Vahrenholt

 

 

 

 

 

 

 

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Professor Fritz Vahrenholt in Backsteinbau in Sulz, 19.02.25
Professor Fritz Vahrenholt in Backsteinbau in Sulz, 19.02.25
Danke an alle Redner für den gelungenen Abend
Danke an alle Redner für den gelungenen Abend